100 Jahre Niederdeutsche Bühne Norden
100 Jahre plattdeutsches Theater in Norden
Niederdeutsche Bühne will dieses Jubiläum übers Jahr mit vielen Aktionen feiern
Erhalt beziehungsweise Pflege der plattdeutschen Sprache und Spaß am Theaterspielen – das waren 1925 die Beweggründe für die Norder Peter Smit, Otto Köster, Cornelius Kieviet, Tjado und Hinrich de Vries sowie Annette Bruns, um eine Theatergruppe beziehungsweise eine Spielergemeinschaft zu gründen. Vermutlich war ihnen gar nicht sofort bewusst, dass sie damit einen wichtigen Beitrag zur kulturellen Belebung der Küstenstadt lieferten. Sie wollten auf den Brettern, die bekanntlich die Welt bedeuten, in verschiedene Rollen und Charaktere schlüpfen und das Norder Publikum unterhalten – und das natürlich auf Platt.
Doch die sechs Gründungsmitglieder haben etwas geschaffen, was seit zig Jahren Bestand hat, seit zig Jahren unzähligen Menschen unterhaltsame Stunden beschert und seit zig Jahren einen festen Platz im Kulturkalender der Stadt hat, denn in diesem Jahr wird die Niederdeutsche Bühne Norden nunmehr 100 Jahre alt. Mit Stolz blicken die Vorstandsvertreter – Dieter Hattermann (als Bühnenleiter), Bruno Stürenburg (Geschäftsführer), Heike Heims (stellvertretende Geschäftsführerin), Heike Müller-Feldmann (Kassiererin), Jutta Julius (Spielleitervertreterin), Anke Friedewold (Bühnenbauvertreterin) und Magret Martens (Öffentlichkeitsarbeit) – und die übrigen Bühnen-Mitglieder vor und hinter den Kulissen auf diese lange Zeit zurück. Zeigt sie doch, dass viele engagierte Personen mit Begeisterung für das plattdeutsche Theater gern ihre Freizeit geopfert haben, um anderen Menschen unvergessliche Theaterabende zu bescheren. Und das ist auch heute noch so.
2025: Fast in jedem Monat eine Veranstaltung
100 Jahre Niederdeutsche Bühne Norden: Dieses Jubiläum soll in diesem Jahr natürlich kräftig gefeiert werden, und zwar mit zahlreichen einzelnen Veranstaltungen, die übers Jahr verteilt auch den Freunden der Norder Bühne – als Dank für ihre Treue – Freude bereiten sollen. Sie starten im März mit dem Frühjahrsstück „De Vergantschoster“ von Alma Rogge. Diese Komödie war das erste Theaterstück, das die damalige Spielergemeinschaft 1926 in der Gaststätte Börse (heute: City-Kauf) aufführte. Regisseurin Teelke Janssen wird es nun wieder aufleben lassen. Die Proben dafür haben bereits genonnen.
Ferner sind weitere Aktivitäten geplant , wie unter anderem ein Konzert beziehungsweise bunter Abend des Bühnenchors „Nörder Sing-Spill“ (Mai), ein Kindertag (Juli), Darbietungen auf dem Stadtfest (August), ein Tag der offenen Tür mit Spielen, Flohmarkt, Kunstausstellung und Ähnlichem (August), ein Konzert-/Showabend mit Philip Lüsebrink aus Hamburg als Regisseur, Opernsänger, Autor und langjähriger Freund der Bühne (September), ein 70er-Jahre-Musical „Ein Festival der Liebe“ (Oktober) und das traditionelle „Lebennig Krippenspill“ (November/Dezember 2025) auf dem Norder Weihnachtsmarkt.
In den 100 Jahren ihres Bestehens haben die verschiedenen Vorstandsvertreter und Bühnenmitglieder dafür gesorgt, dass die Norder Bühne sich stetig weiterentwickeln konnte, sodass sie sich heute modern und qualitätsvoll präsentiert, um dem Publikum weiterhin humorvolle und urkomische, aber manchmal durchaus auch ernstere Stücke zu bieten, die den Fans des plattdeutschen Theaters hoffentlich lange in guter Erinnerung bleiben.
Viele Anschaffungen und Herausforderungen
Die letzten Jahre waren von Anschaffungen, Erneuerungen und Herausforderungen geprägt. So erwarb der Verein 1998 zum Beispiel das Bühnenheim in der Kleinen Hinterlohne 3 a, das ihm seither beste Bedingungen für Kulissenbau, Proben, Sitzungen und Fundus bietet. Ferner investierte die Bühne in Ausstattung, Technik und Ausbildung, ging mit der Bühnen-Homepage ins Internet, führte 2017 Sonntags-Aufführungen ab 17 Uhr ein und rief den Bühnenchor „Nörder Sing-Spill“ ins Leben. Doch es gab auch manche Herausforderung zu meistern. So geriet der Verein 2018 unverschuldet in große Finanznot, die nur dank großzügiger Sponsoren und Förderer gelindert werden konnte. Daneben führte ein unterirdischer Wasserschaden dazu, dass das Bühnenheim sehr aufwendig und kostenintensiv saniert werden musste. Dies konnte nur durch eine Förderung des Landes Niedersachsen und viel Eigenleistung bewerkstelligt werden.
Die Corona-Pandemie stellte die Bühne und ihren Vorstand 2020 dann schließlich vor ein bisher nie da gewesenes Problem. Vorstellungen mussten abgesagt oder konnten nur eingeschränkt zugelassen werden. Die Folge: enttäuschte Bühnenmitglieder und Zuschauende sowie erhebliche finanzielle Einbußen für den Verein.
Jetzt blickt der Bühnen-Vorstand wieder voller Zuversicht in die Zukunft. Er wird die Vereinsarbeit weiter ausbauen und modernisieren, damit auch die nachfolgenden Generationen stolz auf „ihre“ Bühne sein können.
Die ersten Weichen sind bereits gestellt: So führte die Bühne Anfang des Jahres den Karten-Online-Verkauf ein (www.ndb-norden.de), ferner kann das Geschehen rund um die Norder Bühne nun auch über das soziale Netzwerk Instagram (ndb_norden_e.v) verfolgt werden.
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