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Tontechniker Elso Jensen (vorn) und sein Kollege Jannes Nagel stellen vor der Aufführung das Lichtstell- und Tonmischpult ein.

Techniker geben im Theater den Ton an

Am Mischpult werden Beleuchtung und Akustik gesteuert – Publikum profitiert von Headsets

Von Magret Martens

„Welches Mikro soll ich nehmen?“, „Wo sind die Batterien für den Taschensender?“, „Bin ich zu hören?“: In der Woche vor der Premiere einer jeden Aufführung der Niederdeutschen Bühne Norden geht es vor und hinter den Kulissen im Theater Norden hektisch zu. Jetzt muss der Text sitzen, müssen Maske und Kostümierung stimmen, die Headsets passen und die Ton- und Beleuchtungstechnik richtig eingestellt sein.

Alle Darstellenden erhalten ein bühneneigenes Headset mit einem Taschensender, der am oder unterm Rock/Kleid oder am Hosenbund befestigt wird. Das Headset ist bei der jeweiligen Vorstellung nur für sie bestimmt und wird hinsichtlich der Ton-Wiedergabe am Mischpult auch auf sie zugeschnitten. Verantwortlich dafür ist Derk Trei von der Firma Derk Trei Veranstaltungsservice DTV aus Canum. Er betreut das Ensemble der Norder Bühne in der Theatersaison zusammen mit den Tontechnikern Elso Jensen, Frank Conrad und Jannes Nagel.
Der Raum für das Lichtstell- und Tonmischpult befindet sich in einer schalldichten Kabine am Ende des Theatersaales. Von dort aus haben die Männer das Geschehen auf der Bühne bestens im Blick. Wenn die Schauspielenden auftreten, wird ihr Headset eingeschaltet, gehen sie wieder ab, drücken die Tontechniker bei ihnen auf den AUS-Knopf.

Sind die Mikrofone und Taschensender erst einmal angepasst und eingerichtet, müssen die Darstellenden bei jeder Aufführung selbst dafür sorgen, dass die Batterien aufgeladen sind und die Headsets funktionieren. Dennoch ist immer ein Tontechniker in der Beleuchtungskabine, der darauf achtet, dass alles reibungslos verläuft. Sollte bei einem Headset doch einmal der Ton ausfallen, weil die Batterien im Taschensender plötzlich leer sind, werden diese sofort – auch während der Vorstellung – ausgetauscht.

Bevor die Probe oder die Aufführung im Theater beginnt, werden die Darstellenden einzeln auf die Bühne gebeten, damit die Techniker die Ton-Wiedergabe überprüfen können. Dazu sprechen die Akteure ihre lautesten Sätze im Stück vor. Danach wird der Ton eingestellt.
„Dabei muss darauf geachtet werden, dass keine technischen Rückkoppelungen auftauchen und der Ton gut rüber kommt, denn die Sprachverständlichkeit ist bei den Theater-Stücken sehr wichtig“, sagt Derk Trei. Deshalb sei es auch sinnvoll, dass diese Aufgabe von erfahrenen Tontechnikern übernommen werde. Auch die Headsets der Norder Bühne, die für eine gute Tonqualität im Saal sorgen sollten,  würden ebenfalls von der Firma Trei eingestellt. Im Theater Norden gebe es das große Glück, dass dort ein komplettes Mischpult sowie Lautsprecher und eine moderne Beleuchtungsanlage vorhanden  seien. „Wir beschallen und beleuchten dann die Stücke und stellen vor Ort alles entsprechend ein. Zudem bringen wir für die Headsets die Ladestationen und ähnliches Zubehör mit und sorgen dafür, dass diese ständig in Bereitschaft sind“, erklärt er. Es sei ihm wichtig, dass immer zwei seiner Mitarbeiter eingewiesen seien, damit diese sich notfalls gegenseitig vertreten könnten.

Doch der Vorhang hebt sich erst, wenn auch die von der Regisseurin oder dem Regisseur gewünschte Beleuchtungstechnik mit Licht- und Toneffekten passt. Die Tontechniker haben das Rollenbuch in der Kabine vor sich liegen, damit sie wissen, an welchem Punkt im Stück die Türklingel schellen, das Telefon klingeln, die  WC-Spülung rauschen oder einer der Mitwirkenden mit Spots ins rechte Licht gerückt werden muss. Das ganze Stück über ist die Tontechnik zusätzlich über Kopfhörer mit den Inszenierenden verbunden.

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