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Bieter-Sucht wird dem Schuster zum Verhängnis

Zoff in der Schusterwerkstatt: Handwerker Lohmann (Wilke Meyenburg, links) ist sauer, weil seine Schuhe noch nicht repariert sind. Denn der Schuster (Hero Kruse, 2. v. r.) geht lieber zu Auktionen, als seine Arbeit zu erledigen. Schusters Ehefrau (Hermanne Rosenboom, rechts), ihre Tochter Guste (Rena Budde) und Geselle Willem (Hauke Ahrends) hören sich das Spektakel an. Fotos: Magret Martens

“De Vergantschoster”
Komödie in vier Teilen von Alma Rogge
Regie: Teelke Janssen
Regie-Assistenz: Silvia Meyer-Barsch
Bühnenbild: Anke Friedewold

Premiere ist am 22. März um 19.30 Uhr im Theater Norden.
Weitere Aufführungen sind am 23. März (17 Uhr), 28. März (19.30 Uhr), 29. März (19.30 Uhr) und am 30. März (17 Uhr) sowie am 5. April (19.30 Uhr).

Die Mitwirkenden: Hero Kruse (De Schoster), Hermanne Rosenboom (sien Froo), Rena Budde (Guste, sien Dochter), Hauke Ahrends (Willem, Geselle), Marion Büscher (Mine, Weertsfroo), Edmund Seemann (Bunjes, Buur), Andree Uphoff (Kloppenbörg, Buur), Wilke Meyenburg (Lohmann, Handwarker), Dieter Hattermann (Leck, Schoster sien Swager), Edzard Barsch (Gemeendener), Malte Tönjes (Buur), Derk Gerdes (Timmermann und Knecht), Tammo Popp (Snieder).

 Die Niederdeutsche Bühne Norden kann in diesem Jahr auf ihr 100-jähriges Bestehen zurückblicken. Es waren so heimatverbundene Norder wie Peter Smit, Otto Köster, Cornelius Kieviet, Tjado und Hinrich de Vries sowie Annette Bruns, die die Theatergruppe 1925 gründeten, und damit letztlich – bis heute – einen wesentlichen Beitrag zur kulturellen Belebung der Küstenstadt lieferten. Sie haben damals schon vorausgesehen, wie wichtig es ist, die plattdeutsche Sprache zu erhalten und zu pflegen.

Nur wenige Monate später, nämlich am 16. April 1926, führte die Spielergemeinschaft in der Gaststätte Börse (heute: City-Kauf) ihr erstes Theaterstück auf:  „De Vergantschoster“ von Alma Rogge.
Und mit diesem Stück will die Norder Bühne nun im März unter der Regie von Teelke Janssen auch in ihr Jubiläumsjahr starten, das zudem von vielen weiteren Aktivitäten geprägt sein wird wie Konzert des Bühnenchors „Nörder Sing-Spill“ (Mai), Kindertag (Juli), Darbietungen auf dem Sommerfest der Stadt Norden (August), Tag der offenen Tür mit Spielen, Flohmarkt, Kunstausstellung und Ähnlichem (August), Konzert-/Showabend mit Philip Lüsebrink (September), 70er-Jahre-Musical „Ein Festival der Liebe“  (Oktober) und „Lebennig Krippenspill“ (November/Dezember 2025).

In dem humorvollen Vierakter „De Vergantschoster“, der das Publikum in die 1920er-Jahre zurückversetzt,  dreht sich alles um einen Schustermeister, der lieber an „Vergantungen“ (Auktionen/Zwangsversteigerungen) teilnimmt als zu arbeiten, und der zudem zu Hause ein strenges Regiment führt. Die Auktionen besucht er nicht zuletzt deshalb so gern, weil dort immer reichlich Grog ausgeschenkt wird. Unter den Launen des Schustermeisters haben seine Frau und seine Tochter Guste zu leiden. Und auch sein Geselle Willem ist froh, wenn „de Schoster“ aus dem Haus geht.
Doch eines Tages schießt der Schuster weit übers Ziel hinaus: Nach reichlichem Grog-Genuss lässt er sich im Wirtshaus von der Wirtin Mine den Kopf verdrehen – und unter dem Motto „Well büddt mehr?“ versucht er dann doch tatsächlich,  seine Frau an die Stammtischgäste (Buur Bunjes, Timmermann Leck und Handwarker Lohmann) zu versteigern. So nimmt das Unheil seinen Lauf…

100 Jahre Niederdeutsche Bühne Norden
In den 100 Jahren ihres Bestehens haben viele engagierte Theaterbegeisterte vor und hinter den Kulissen dafür gesorgt, dass die Norder Bühne sich stetig weiterentwickeln konnte, sodass sie sich heute modern und qualitätsvoll präsentiert, um dem Publikum weiterhin unvergessliche Aufführungen zu bieten. Die letzten Jahre waren von Anschaffungen, Erneuerungen und Herausforderungen geprägt. So traute der Verein es sich 1998 zu, das Bühnenheim zu erwerben, das ihm seither beste Bedingungen für Kulissenbau, Proben, Versammlungen und Fundus bietet. Ferner investierte die Bühne in Ausstattung, Technik und Ausbildung, führte 2017 Sonntags-Aufführungen ab 17 Uhr ein und rief  den Bühnenchor „Nörder Sing-Spill“ ins  Leben.
Doch es gab auch manche Herausforderung zu meistern, wie finanzielle Sorgen, ein großer unterirdischer Wasserschaden am Bühnenheim oder die Corona-Pandemie mit all ihren Folgen. Jetzt blickt der Bühnen-Vorstand wieder voller Zuversicht und Freude in die Zukunft. Er wird die Vereinsarbeit weiter ausbauen und modernisieren, damit auch die nachfolgenden Generationen stolz auf „ihre“ Bühne sein können.

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