
Fast alle Bilder wechseln die Besitzer
Über 1000 Euro bei Benefiz-Auktion für Norder Bühne – Viele Gäste verfolgen auch Chor- und Theater-Auftritte
Von Magret Martens
Zum Ersten, zum Zweiten und zum Dritten! Über 30-mal fiel jetzt im Vereinsheim der Niederdeutschen Bühne Norden symbolisch der Hammer, um verschiedene Bilder an den Mann beziehungsweise an die Frau zu bringen. Und das für einen guten Zweck, denn der Erlös kommt der Bühne zugute, die nach wie vor auf jeden Euro angewiesen ist.
Anlass für diese Benefiz-Veranstaltung war der Tag der offenen Tür der Norder Bühne sowie ihr 100-jähriges Jubiläum. In Anlehnung an ihr erstes Theaterstück zur Vereinsgründung „De Vergantschoster“, bei dem es auch um Versteigerungen geht, und das im Frühjahr noch einmal sehr erfolgreich gespielt worden ist, entstand im Vorstand die Idee zu dieser Auktion. Kreative Bühnenmitglieder (Margret Bondzio, Gerd Geiken, Antje Hattermann und Jutta Julius sowie Diana Groenewold) spendeten dafür eine Auswahl ihrer Bilder, die nun durch den Norder Auktionator Johannes Wallow in seiner bekannt humorvollen Art meistbietend zum Kauf angeboten wurden, und das tat er ebenfalls zugunsten der Bühne unentgeltlich.
Wallow machte allerdings zu Beginn keinen Hehl daraus, dass Kunst mittlerweile auf dem Auktionsmarkt „ein schweres Geschäft“ geworden ist. Viele übten heute als Hobby die Malerei aus. Daher sei der Absatz bei dem großen Angebot schwieriger geworden. „Die Wände in den Häusern hängen voll mit Bildern“, betonte er und riet, hinsichtlich des Verkaufs und der Preise nicht zu viel zu erwarten.
Die Bilder seien auf der Bühne aber sehr gut platziert, und sie machten einen guten Eindruck. Es gab große und kleinere Bilder mit unterschiedlichen Techniken. Und auch die Stilrichtungen waren verschieden, sie zeigten Landschafts-, maritime und Tier-Motive sowie auch abstrakte Kunst, „in der jeder Betrachter für sich darin etwas anderes erkennen kann“, so Wallow.
Und er verstand es, die Auktionsgäste zum Mitbieten zu animieren. Bei manchen Bildern schaukelten sie sich sogar gegenseitig hoch, bis Wallow mit: „Zum Ersten, zum Zweiten und… zum Dritten!“ für die Meistbietenden den Zuschlag erteilte.
Zum Schluss fanden fast alle Bilder neue Besitzer. Darüber zeigte sich selbst Wallow überrascht: „Das ist bei solchen Kunstauktionen nicht selbstverständlich. Alle haben gut mitgemacht.“ Und die Bühne durfte sich letztlich über einen Erlös von rund 1000 Euro freuen.
Bühnenleiter Dieter Hattermann dankte dann auch allen, die diese Auktion ermöglicht hatten, wie den Künstlern, dem Publikum und nicht zuletzt Johannes Wallow.
Weitere Höhepunkte waren unter anderem zwei Auftritte des Bühnenchors „Nörder Sing-Spill“, der die Besuchenden mit einem Ausschnitt aus seinem Repertoire erfreute und mit bekannten plattdeutschen Liedern auch zum Mitsingen aufforderte, sowie ein lustiger Sketch mit Heike Müller-Feldmann und Anke Friedewold. Regisseurin Heike Heims führte den Interessierten anhand dieses kleinen Schauspiels zudem vor, worauf es bei der Inszenierung eines Theaterstückes ankommt. Die Gäste ließen sich zudem sehr gern durchs Vereinsheim führen und informierten sich ausgiebig über die Arbeit der Norder Bühne, die am Ende des Tages sehr zufrieden auf die Veranstaltung zurückblicken konnte.